Mal Ein etwas anderes Gedicht über meine  Lieblingsfarbe Schwarz.

Bin ich eine Farbe oder bin ich keine? 
Heute bin ich eine. 
Manche sagen keine. 
Bin das schwarze Schaf in der Herde der Farben. 
Bin Teil der Schwarz-Gruppe, 
aber bin doch nur deren Puppe. 
Was macht mich aus? 
Ich löse Widersprüche aus. 
Die einen lieben, andere hassen mich. 
Kann sich keiner Entscheiden was es ist? 
Ich bin unsichtbar und steche hervor. 
Ich habe schwarzen Humor. 
Bei Family Guy bringt es alle zum lachen. 
Was mache ich nur für Sachen? 
Das tote Meer. 
Ein schwarzes Meer, 
aus trauernden Menschen. 
Wer ist gestorben? 
Repräsentiere ich die Sorgen? 
Eine Beerdigung mit Stil? 
Das ist mir zu viel. 
Woran soll man noch glauben? 
Mir wird schwarz vor Augen. 
Bin der Feind für den Christ. 
Weiß Stevie Wonder dass er ein Schwarzer ist? 
Ein Schwarzer im schwarzen Anzug. 
Da werf ich das Handtuch. 
Mach ich das Licht aus, 
komm die Dämonen raus. 
All die Schwarzen werden unsichtbar, 
denn ich werde nun zum Star. 
Geh ich unter, bin verschwunden 
oder habe ich meine goldenen Stunden? 
Schwarz rot Gold, 
scheiße für die Nazies, wenn ich an erster Stelle stehe. 
Sie möchten, dass ich gehe, lieben Braun 
und schicken meine Repräsentanten über den Zaun. 
Kann doch nicht sein, dass nur weil ein Schwarzer ein Schwarzer ist, 
dass ihr gleich die Flagge hisst. 
Obama, Nelson Mandela, Martin Luther King, sie alle vergöttern mich. 
Tragen mich auf der Haut. 
Wird Zeit, dass ihr eure Vorurteile abbaut. 
Schwarzfahren ist gegen das Gesetz? 
Was soll das Geschwätz. 
Soll ein Schwarzer nur zu Fuß laufen 
oder sich doch glatt ein Ticket kaufen? 
Scheiß auf eure schwarze Sonne, 
ist doch alles für die Tonne. 
Hier steht es Schwarz auf Weiß, 
in der Sonne bring ich Schweiß. 
Koche vor Wut, 
nehmt euch in Acht vor meiner Glut. 
Es entsteht ein schwarzes Loch.
Die Physik mag mich jetzt doch?
Was ist mit schwarzer Materie du Spasst?
...hab in der Schule nicht aufgepasst. 
Laufe durch den Schwarzwald,  
höre wie das Brüllen eines Schwarzbären um die Erde hallt. 
Zitiere Schwarzenegger mit „I‘ll be back!“. 
ACDC sagt „Back in Black“. 
Selbst Colin Vearncombe schmeißt seinen Namen über Bord 
und stellt Black an dessen Ort. 
Ich schummle beim Black Jack, liebe Blackberrys, 
den Black Friday und spiele gern Black Stories. 
Es steht groß am schwarzen Brett:

Ich bin unausweichlich, 
ich bin Schwarz!

BENDORF - Ausstellung - 2019

Kunstprojekt - 2017

„ANNAHME VERWEIGERT! – ZURÜCK AN ABSENDER!“

Flüchtende Menschen gibt es schon immer. Sie fliehen vor Verfolgung, Krieg, Naturkatastrophen oder Hunger und Armut. Mit September 2015, als die Zahl der Flüchtlinge dramatisch anstieg, nahm auch die Fremdenfeindlichkeit in Deutschland und Europa erheblich zu. Eine Auseinandersetzung mit den einzelnen Hintergründen, die zur Flucht geführt haben, findet in der Regel nicht statt. Es werden nur die anonymen Massen der Flüchtlinge wahrgenommen und als eine mögliche Bedrohung des eigenen Wohlstandes gesehen. Die meisten Gegner der Flüchtlinge fordern die unmittelbare Abschiebung zurück in deren Heimat, ungeachtet des Schicksals, welches die Flüchtlinge erwarten würde.
Diese Situation brachte mich auf die Idee für mein Projekt: 
„ANNAHME VERWEIGERT! – ZURÜCK AN ABSENDER!“

Konzept des Kunstprojekts:
Mein Projekt ist als Postpaket gestaltet, welches nach Deutschland geschickt wurde und dort nicht angenommen wird. Die Annahme bei der Zustellung des Pakets, dessen Inhalt durch die Verpackung im Verborgenen bleibt, wird vom beabsichtigten Empfänger verweigert und die Rücksendung an den Absender veranlasst. In der gleichen Art und Weise wird den Flüchtlingen begegnet.
Adressat sind die Bürger Deutschlands. Für die Adresse habe ich den Friedensplatz in Berlin gewählt. Berlin ist die Hauptstadt Deutschlands und der Friedensplatz soll den Wunsch der Flüchtenden nach Frieden symbolisieren.
Das Paket ist mit folgenden Stempeln versehen: „ANNAHME VERWEIGERT!“, „ZURÜCK AN ABSENDER!“ und „UNFREI“.
„ANNAHME VERWEIGERT!“ steht für die absolut ablehnende Haltung vieler Deutschen, Flüchtlinge aufzunehmen; „ZURÜCK AN ABSENDER!“ für die Forderung, diese in Ihre Heimatländer abzuschieben. Der postalische Vermerk „UNFREI“, drückt nicht nur aus, dass die Kosten für den Versand des Pakets (sprich die Flüchtlinge) nicht getragen werden sollen, sondern soll auch als Hinweis verstanden werden, dass die Menschen, die die Freiheit suchten, wieder in die Unfreiheit zurück geschickt werden.
Das Paket stellt die Gesamtheit der Flüchtlinge dar, die um Schutz in Deutschland ersuchen. Der Karton ist bewusst so gestaltet, dass er beansprucht wirkt, so wie die Menschen auf der langen Reise der Flucht häufig den widrigsten Bedingungen ausgesetzt sind.
Die Außenseiten des Kartons sind mit Fotos beklebt, die die Ströme von Flüchtlingen zeigen, so wie sie in den Medien häufig zu sehen sind. Die Fotos sind in schwarz-weiß gehalten, um die Distanz zwischen den Gegnern und den Flüchtlingen zu betonen.
Im Paket befinden sich über 100 Einzelportraitfotos von Flüchtlingen. Hierzu habe ich einige Flüchtlingsunterkünfte besucht und Portraits von Frauen, Männern und Kindern aufgenommen. Für die Fotografie der Personen wurden Sofortbildkameras mit Farbfilmen genutzt. Die Einzelportraits in Farbe stehen im Kontrast zu den Schwarz-weiß-Fotos der Außenseite des Pakets. Hierbei werden einzelne Menschen in einer Nahaufnahme gezeigt und so die Distanz vom Betrachter zur fotografierten Person überwunden, wodurch eine Wahrnehmung für das Einzelschicksal des Schutzsuchenden entsteht. Die Sofortbildfotografie wurde gewählt, weil diese keine Bearbeitung oder Manipulation der Fotos zulässt und so das Unmittelbare und Unverfälschte des Menschen vor der Kamera symbolisiert. Die einzelnen Fotos sind mit Vorname, Alter und Herkunftsland beschriftet, um die Verbindung zur fotografierten Person zu verstärken und so den Betrachter besser zu erreichen. Zusätzlich wird hierdurch die Vielfalt der Herkunftsländer gezeigt.
Auf den Rückseiten der Fotos habe ich sogenannte Hasskommentare aufgeklebt, die ich in verschiedenen sozialen Medien gefunden habe, da sich die ablehnende Haltung gegenüber den Flüchtlingen insbesondere im Internet widerspiegelt. Die Hasskommentare sind in der Regel allgemein gegen alle Flüchtlinge gerichtet. Durch das Aufkleben auf die einzelnen Portraitaufnahmen wird eine Verbindung zwischen den Kommentaren und den Menschen hergestellt.
Durch mein Projekt hatte ich die Gelegenheit viele nette und freundliche Menschen zu treffen. Ich habe durch diese Begegnungen viel gelernt und war begeistert, wie offen und hilfsbereit die Menschen waren. Und es hat sich gezeigt, geht man offen und mit einem Lächeln auf sie zu, lächeln sie zurück.